JAGDSCHLOSSKONZERT

Sonntag, 16.11.2003,
19.30 Uhr



ENSEMBLE
MUSICA ALTA RIPA

(auf historischen Instrumenten)

Danya Segal (Blockflöte)
Anne Röhrig (Violine)
Ursula Bundies (Violine)
Juris Teichmanis (Violoncello)
Bernward Lohr (Cembalo)

Werke von Leclain, Scarutti, Biber Graun
und Fasch

Mit dem 'Echo Klassik 1998' wurde Musica Alta Ripa mit seiner Produktion der Kammermusik von J. G. Goldberg als bestes Kammermusikensemble des Jahres geehrt. Im September 2002 verlieh der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur dem Ensemble den 'Musikpreis Niedersachsen 2002' in Würdigung seiner schöpferischen Leistungen.

Der Name des Ensembles ist eine Referenz an Hannover, an die Stadt, in der MUSICA ALTA RIPA gegründet wurde und in deren Umgebung ein Großteil der Mitglieder lebt: 'Alta Ripa' ist die lateinische Übersetzung von 'Hohes Ufer', aus dessen mittelhochdeutscher Form 'honovere' sich 'Hannover' entwickelt hat.

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Barocke Lebensfreude in d-moll

Jagdschloss-Konzert: Ensemble „Musica Alta Ripa“ fasziniert auf historischen Instrumenten

Von Gisela Saloga Springe. „Toll“ hauchte die Besucherin in der fünften Reihe begeistert. Ursache ihres verhaltenen Gefühlsausbruchs während der kleinen Unterbrechung zwischen Allegro und Cantabile war die Sonate d-moll für zwei Violinen von Johann Heinrich Fasch. Genauer, die Interpretation des Stückes durch das Ensemble Musica Alta Ripa aus Hannover.

Sorgte im Springer Jagdschloss für barocke Lebensfreude: das Ensemble Musica Alta Ripa.

Auch wenn zu Beginn des Konzertes im Springer Jagdschloss für manch einen der Klang der historischen Instrumente des Ensembles wenig vertraut geklungen haben mag, tat das der Begeisterung des Publikums keinen Abbruch. Schwungvoll eröffneten die fünf Musiker am Sonntagabend ihr vom Kulturkreis Springe ausgerichtetes Konzert mit dem ersten Teil der „Première Récrèation de Musique“ von Jean Marie Leclair. Und vielen fiel es sichtlich schwer, ruhig auf den Stühlen zu verharren, während die Instrumentalisten sich mit mehr als nur angedeuteten Tanzschritten auf der kleinen Bühne bewegten.

Dabei war bis dahin der eigentliche Star des Abends noch gar nicht in Aktion zu erleben. Beim dritten Stück, der „Sonate e-moll für Sopranflöte“ von Georg Philipp Telemann, offenbarte sich der Farbenreichtum barocker Musik vollends durch das versierte Spiel der Flötistin Danya Segal. Lebensfreude pur – wie man sie von einem Zeitgenossen Friedrich Händels erwarten kann. Denn: Die beiden waren eng befreundet.

Neben Telemann, der über den Kreis der Liebhaberalter Musik hinaus bekannt sein dürfte, und Domenico Scarlatti, wurde der kaum bekannte Komponist Heinrich Ignaz Franz von Biber zur Aufführung gebracht. Den Abschluss des Programms markierte nochmals Jean Marie Leclair – nun mit dem zweiten Teil der „Première Récrèation de Musique“. Zwei Zugaben folgten – zu mehr waren die offfensichtlich erschöpften Musiker nicht zu bewegen.

Beim nächsten Jagdschlosskonzert heißt es dann „Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ mit dem Calmus Ensemble aus Leipzig. Termin ist am Sonntag, 18. Januar, um 19.30 Uhr im Forum der Regionssparkasse (Bahnhofstraße).

Neue Deister Zeitung, 18.11.2003:

 

Gestaltung: Andreas Erbslöh