JAGDSCHLOSSKONZERT



Sonntag, 18.04.2004,
19.30 Uhr


Kathrin Göring (Mezzosopran)
Hendrik Bräunlich (Klavier)


DUO GESANG UND KLAVIER

Kathrin Göring bekam 2001 ein Stipendium beim Deutschen Musikwettbewerb in Berlin und einen Sonderpreis für beste Interpretation eines Werkes des 20. Jahrhunderts beim Internationalen Gesangswettbewerb 'Alexander Girardi' in Coburg.
Seit 2001 ist Kathrin Göring als Sängerin an der Oper in Leipzig engagiert.

Hendrik Bräunlich ist künstlerischer Mitarbeiter für Liedgestaltung und Korepetitor an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig

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Der „Zauberer“ verhext seine Noten

Kulturkreis: Konzert beginnt mit Missgeschick / Duo besticht durch ausdrucksvolle Mimik

Springe (gcs). Nur etwa 100 Besucher erschienen zum Saison-Abschluss des Springer Kulturkreises im Jagdschloss. Das ist bedauerlich – ganz besonders für diejenigen, die diesen Liederabend verpasst haben.

Die Leipziger Kathrin Göring (Mezzosopran) und Hendrik Bräunlich (Klavier) boten ihrem Publikum ein Konzert, das ebenso tief bewegte, wie zum Schmunzeln anregte.

Den Auftakt machte, anders als geplant, „Die Verschweigung“; vertont von Wolfgang Amadeus Mozart nach einem Text von C.F. Weiße. Die Noten für „Der Zauberer“ (ebenfalls von Weiße) und das Stück, das im Programm als erstes genannt wurde, seien abhanden gekommen, entschuldigte sich Bräunlich.

Kathrin Göring lies dieses kleine Missgeschick sofort durch ihren nicht nur stimmlich eindrucksvollen Vortrag vergessen. Jedes Augenzwinkern der 30-Jährigen wurde vom Publikum mit einem Schmunzeln quittiert. Wie überhaupt Mimik und Haltung der Solistin jedem einzelnen Stück Ausdruck und Bedeutung verliehen – über den stimmlichen Variantenreichtum der Sängerin hinaus.

Neben allgemein bekannten Stücken von Franz Schubert (unter anderem „Die Forelle“ und „Gretchen am Spinnrad“) sowie Hugo Wolfs Vertonungen aus dem Italienischen Liederbuch nach Paul Heyse hatten die jungen Künstler ein Anliegen: „Wir wollen eine Farbe, die nicht jeder kennt“, wie Bräunlich es ausdrückt, „zu Gehör bringen“.

Was ihnen gelang. Sie machten einen Abstecher über den Rhein mit dem „Catalogue de fleurs“ (Texte: Lucien Daudet). Zu deutsch bedeutet der Titel „Blumenkatalog“ und stammt von Darius Milhaud.

Acht Lieder von Richard Strauß bildeten den offiziellen Abschluss des Konzertes. Doch den Verzicht auf den „Zauberer“ wollte das Publikum ganz offensichtlich nicht so einfach hinnehmen. Dem langanhaltenden Beifall der Zuhörer folgte denn auch als Zugabe mit „Rote Rosen“ein weiteres Strauß-Stück.

Vor der Sommerpause lädt der Kulturkreis traditionell zu einem„Open Air“-Konzert ein. Am 27. Juni wird die NDR-Bigband unter Leitung von Dieter Glawischnig auf der Wiese hinter dem Jagdschloss seine Instrumente auspacken. Beginn des Sommerfestes ist um 17 Uhr.

Neue Deister Zeitung, 20.04.2004:

 

Gestaltung: Andreas Erbslöh