JAGDSCHLOSSKONZERT


Sonntag, 4.12.2005,
19.30 Uhr


SIGNUM QUARTETT


Kerstin Dill (Violine)
Annette Walther (Violine)
Valentin Eichler (Viola)
Thomas Schmitz (Violoncello)


Haydn, Bartok und Brahms

Das Signum Quartett wurde 1994 bei einer Arbeitsphase des Landesjugendorchesters NRW gegründet und spielt seit 2002 in der heutigen Besetzung. Seit 1998 ist das Ensemble im Förderprogramm der Kammermusikstiftung "Villa Musica". In der Erstbesetzung wurde das Quartett bereits beim Deutschen Musikwettbewerb 2000 mit einem Stipendium ausgezeichnet. Im Frühjahr 2004 erspielte es sich den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs und erhielt zudem den ZONTA Musikpreis 2004.

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Streichquartett verblüfft Publikum

„Signum“ mit energischem Programm im Kaisersaal / Hugo Wolf als Zugabe

Springe (gcs). Eine Überraschung erlebten die Besucher des letzten Konzerts des Jahres im Jagdschloss Springe. Kein vorweihnachtlich besinnliches Musikerlebnis, sondern drei energisch interpretierte Streichquartette von Joseph Haydn, Béla Bartok und Johannes Brahms präsentierte das mehrfach ausgezeichnete Signum-Quartett den verblüfften Gästen im historischen Kaisersaal.

Ungläubiges Stauen begleitete anfänglich insbesondere das zweite Musikstück des Programms: das Streichquartett Nr. 3, cis-Moll von Béla Bartok (1881-1897). Kaum hatten sich die Zuhörer von der kraftvollen Interpretation des Streichquartetts D-Dur, op 76,5 von Joseph Haydn (1732-1809) erholt, schon legten Kerstin Dill (erste Geige), Annette Walther (Violine), Valentin Eichler (Viola) und Thomas Schmitz (Cello) nochmals energisch nach.

"Seine radikale und individuelle Tonsprache entwickelte Bartok während seiner mittleren Schaffensperiode", klärte Schmitz die Zuhörer auf. Starke Rhythmen, durchsetzt mit folkloristischen Passagen seien Merkmale dieses zwar mehrsätzigen aber dennoch "in einem durch komponierten Streichquartetts".

Nachdem der erste Schocküberwunden war, beigeisterten sich die Springer Konzertbesucher jedoch schnell für diese ebenso irritierenden wie radikal-modernen Kompositionen aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. "Ich dachte, jeden Moment fegt es mich vom Stuhl", kommentierte Ulla Mügge lachend. Keine Frage, an Gesprächsstoff mangelte des den Kulturkreismitgliedern während der (Erholungs-)Pause nicht. Vergleichsweise "zahm" startete der zweite Teil des Programms. Mit dem zweiten Satz von Brahms' Streichquartett A-Moll, op. 51,2 knüpfte das Quartett aber wieder an die vorherige Dynamik an. Mit einem aufwühlenden vierten Satz und Finale endete der offizielle Teil des Abends. Begeistert erklatschte sich das Publikum als Zugabe die "Italienische Serenade" von Hugo Wolf.

Neue Deister Zeitung, 6.12.2005:

 

Gestaltung: Andreas Erbslöh