Von
der Renaissance bis zu den Beatles
Mal
melancholisch, mal heiter: Leipziger Vokalquintett "Amarcord"
begeistert Publikum
Von
Anette Weingärtner
Springe. Der Titel eines Fellini-Films aus den siebziger Jahren
stand für ihren Namen Pate: "Amarcord". Übersetzt
heißt das so viel wie "Ich erinnere mich". Die Erinnerung
an gemeinsame Tage im weltberühmten Leipziger Thomanerchor
ist es, was Wolfram Lattke (Tenor), Dietrich Barth (Tenor), Franz
Ozimek (Bariton), Daniel Knauft (Bass) und Holger Krause (Bass)
verbindet. Auf Einladung des Kulturkreises Springe gastierte das
Vokalquintett jetzt im Sparkassenforum.
Was
die fünf jungen Männer außerdem verbindet, das ist
die Liebe zur Musik der Renaissance. Die vertonten Themen der Aufklärung,
das Wechselbad der Gefühle, das die Menschen jener Epoche durchlebten
- all das zog sich wie ein roter Faden durch das Konzert. Witzige
Stücke wechselten sich mit temperamentvollen ab. Auf melancholischen
Gesang folgte ein heiter-beschwingtes Stück.
Im
Anschluss daran vermittelten Folk-Songs aus aller Welt die Mentalität
fremder Kulturkreise. So ließ "Amarcord" eine musikalische
Liebeserklärung an die Insel Kuba erklingen, gefolgt von einem
thailändischen Lied über Liebe, Natur und den Wechsel
der Jahreszeiten. Mit ihrer herausragenden Stimmgewalt gelang es
den Ensemblemitgliedern sogar, den Klang asiatischer Instrumente
zu imitieren.
Nach
der Pause - und einem ebenso intimen wie charmant inszenierten Einblick
in ihr frühes Probenleben - setzten die Musiker ihren Themenschwerpunkt
auf Liebes- und Soldatenliedern aus dem 18. bis 20. Jahrhundert.
Dabei waren vor allem auch einige Leipziger Komponisten vertreten.
Mit
"In lighter mood" begann der moderne Songteil und damit
der letzte Teil des Abends. Eine wahre Glanzleistung bot "Amarcord"
mit dem hervorragend intonierten Beatles-Song "Blackbirds".
Unterm
Strich präsentierten die Musiker ein selten vielseitiges Programm.
Die Darbietungen zeichneten sich durch einen vollendet-ausgewogenen
Gesamtklang aus, nicht ohne individuelle Note. Der lebendige und
humorige Vortrag trug abermals zur Zufriedenheit des Publikums bei.
Am
16. Juli, 17 Uhr, lädt der Kulturkreis Springe zum traditionellen
Sommerkonzert auf der Jagdschlosswiese ein.
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