JAGDSCHLOSSKONZERT

Sonntag,
18. November 2007
19.30 Uhr



NEW GENERATION
Quartett

Susanne Fröhlich, Andrea Guttmann,
Hannah Pape, Heide Schwarz
Blockflöten

IN DEEP SILENCE

Musik von Bach, Hirose, Keuris, de Rore
Locke, Hendericks und Vivald

In ihren Programmen stellen die vier hochdotierten Flötistinnen, die sich während ihres Studiums kennengelernt haben, ganz bewusst zeitgenössische Werke jenen der Alten Musik gegenüber, um effektvoll zu zeigen, dass mit konsequenter Suche nach neuen Horizonten auch Alte Musik ganz „neu" sein kann. Das umfangreiche Instrumentarium – pro Konzert sind bis zu 230 Instrumente im Einsatz! – reicht von Nachbauten überlieferter Renaissance- und Barockinstrumente bis hin zur Familie der modernen Paetzold-Bassblockflöten und ermöglicht den Spielerinnen durch dessen flexiblen Einsatz eine Fülle von immer wieder neuen Klang- und Ausdrucksmöglichkeiten.

Zum Abendprogramm (Pdf) >>>
Link zur weiteren Vertiefung >>>
Zurück zur Übersicht >>>
Musik, in der selbst die Stille Klang ist

Flötenquartett "New Generation" spielt übermorgen im Jagdschloss Thema: "In Deep Silence"

Springe (hes). In der New York Times sind sie bereits als Virtuosen bezeichnet worden - als Frauen, die ihre Tätigkeit bis zur Perfektion beherrschen. Im Falle von "Quartet New Generation" ist diese Tätigkeit das Blockflötenspiel, und an diesem Wochenende kann sich jeder in Springe von diesen besonderen Fähigkeiten überzeugen.


Hannah Pape (v.l.), Susanne Fröhlich, Heide Schwarz und Andrea Guttmann bilden das Blockflötenensemble "Quartet New Generation".

Der Springer Kulturkreis holt das Quartett, das sich aus Susanne Fröhlich, Andrea Guttmann, Hannah Pape und Heide Schwarz zusammensetzt, mit seinem Programm "In Deep Silence" an den Deister. Darin stellen die vier Frauen zeitgenössische Werke der klassischen Musik gegenüber, wobei sie den Zuhörer in ungewöhnliche Klangwelten entführen. Unter anderem werden Stücke von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi und Cyprian de Rore vertont. Bei jedem Konzert sind bis zu 30 Instrumente im Einsatz, von Nachbauten überlieferter Renaissance- und Barockinstrumente bis hin zur Familie der modernen Paetzold Bassblockflöten.

Die jungen Musikerinnen, die in Europa, den USA, Japan, Mittel- und Südamerika spielen, lernten sich während ihres Studiums kennen. 1998 gründeten sie ihr Blockflöten-ensemble, das mit vollem Namen "QNG Quartet New Generation - recorder collective" heißt. Sechs Jahre und zahlreiche Auszeichnungen später gewannen QNG den ersten Preis beim Concert Artist Guild Competition, was unter anderem einen Vertrag bei der New Yorker Künstleragentur Concert Artists Guild bedeutete: Ihr bis dahin größter Erfolg.

"Quartet New Generation": Das Konzert beginnt am Sonntag, 18. November, um 19.30 Uhr im Jagdschloss. Der Eintritt kostet 17 Euro, Mitglieder erhalten 2 Euro Ermäßigung.

Neue Deister Zeitung, 16.11.2007:


 

Quartett verführt in fantastische Klangwelten
Vier Flötistinnen stimmen im Kaisersaal ungewöhnliche Kompositionen an / Stürmischer Applaus

Springe (jr). Kein geruhsam-schönes Kammerkonzert bescherten die vier Flötistinnen vom Quartet New Generation (QNG) den Besuchern im vollbesetzten Kaisersaal. Ganz im Gegenteil: Unter dem für ein Konzert ungewöhnlichem Motto "In Deep Silence" dürfte der dritte Konzertabend der Saison für viele ein unvergessliches Erlebnis geworden sein.


Flötenspielerinnen, die neue Wege erkunden: Das Quartet New Generation im Jagdschloss.

"Wenn Sie sich zwischendurch die Ohren zuhalten möchten, ist das okay." Schon bald sollte das Kammerkonzert-erfahrene Publikum feststellen, dass diese schmunzelnd vorgebrachte Bemerkung von Heide Schwarz als Warnung zu verstehen und - für einen kurzen Moment - durchaus berechtigt war.

Die eigens für das Blockflöten-Quartett geschriebene Komposition 11, betitelt "Movements", des Italieners Andrea Fontemaggi konfrontierte mit wahrhaft ungewohnten Klängen. Da wurde Luft in die Instrumente eingesogen, dann wieder mit den Lippen an den Mundstücken der vier unterschiedlich gestimmten Blockflöten heftig gezupft, verstörende Rhythmen erklangen, manchmal schrill und immer alles andere als melodisch.

Dennoch gelang homogen derübergangslose Wechsel zum Renaissancestück "O virum omnimoda" von Johannes Ciconia (1515-1565), während sich die Musikerinnen wieder zum klassischen Ensemble auf der Bühne formierten. Stürmischer Applaus war die Antwort auf diese klanglich wie optisch gelungene Performance.

Bereits die, wie sich später herausstellte vergleichsweise harmlose QNG-Variante des Eröffnungsstücks aus "Die Kunst der Fuge" von Johann Sebastian Bach (1685-1750) zeigte sich kein bisschen barock-verstaubt. Nicht nur der Klang sei von Bedeutung, erklärte Hannah Pape. Auch die Stille oder die ganz leisen Töne verdienten viel Aufmerksamkeit.

Das Publikum mit Hilfe von Tönen, Klängen und Ruhepausen in Fantasielandschaften zu entführen, sei eines der Ziele des 1998 gegründeten Quartetts. Was nicht nur mit der Komposition "Idyll" des Japaners Ryohei Hirose vortrefflich gelang. Auch die einzelnen Sätze des Titelstückes "In Deep Silence" des Amerikaners Wim Henderickx luden ein zu meditativen Versuchen.

Mit Leichtigkeit machte wohl jeder Zuhörer nach diesen Übungen unterschiedlichste Vogelstimmen im letzten Stück des Programms aus. Zugleich führte Antonio Vivaldis (1678 - 1741) Concerto in do maggiore zurück auf vertrautes Terrain.

Bleibt noch zu erwähnen, dass auch das Auge nicht zu kurz kam. Während einer kleinen Instrumentenkunde nach der Pause bestätigten Susanne Fröhlich, Andrea Guttmann, Hannah Pape und Heide Schwarz, dass auch die zwei Meter hohe Flöte eine Blockflöte ist. Ebenso wie die verwendeten eckigen Holzblasinstrumente.

Neue Deister Zeitung, 20.11.2007:

Quartet New Generation überzeugt auf ganzer Linie
Blockflötenensemble gastiert im Jagdschloss Springe

VON GERT DEPPE

SPRINGE. Man dürfe sich, teilte ein Mitglied des Quartett New Generation dem Publikum augenzwinkernd mit, in Andrea Fontemaggis „11 untitled movements" auch ruhig die Ohren zuhalten. Denn zumindest einige Passagen in dieser dem mehrfach ausgezeichneten Blockflötenquartett gewidmeten Komposition würden die Ohren arg strapazieren. Doch niemand im nahezu voll besetzten Kaisersaal des Jagdschlosses Springe machte von dieser Option Gebrauch – wie gut.

Denn der mit „In deep Silence" betitelte Auftritt von Susanne Fröhlich, Andrea Guttmann, Hannah Pape und Heide Schwarz beim Kulturkreis Springe hatte in jeder Sekunde eine uneingeschränkte Empfangsbereitschaft verdient. Natürlich wurden die Hörgewohnheiten nicht nur in der 1999 entstandenen Komposition Fontemaggis mit wirklich beeindruckenden Klangschichtungen auf eine harte Probe gestellt. Aber das ist erstens erklärtes Ziel des außergewöhnlichen Ensembles und war zweitens überaus interessant. Auch die spannenden und vielschichtigen Klangexperimente in Wim Henderickx „In deep Silence II" sowie „Idyll" von Ryohei Hirose überzeugten auf der ganzen Linie durch hervorragend abgestimmtes und fein nuanciertes Zusammenspiel sowie instrumentale Fertigkeiten der vier Musikerinnen.

Bei derart vielen fragil-kontemplativen Klängen mit Glissandi, Tongirlanden und auch kecken Zwiegesprächen klang etwa die virtuos und mit großem Spaßfaktor vorgetragene Bearbeitung von Antonio Vivaldis „Konzert G-Dur für Violine und Orchester" beinahe etwas fremd – was wahrscheinlich durchaus beabsichtigt war. Sehr beeindruckend gelangen auch die scheinbar mühelose Wiedergabe von Grundfuge und Umkehrungsfuge aus Johann Sebastian Bachs
„Kunst der Fuge" sowie Matthew Lockes „Suite Nr. 3 in F-Dur" und „Anchor che col partire" von Cipriano de Rore. Ein denkwürdiges Konzert, das mit viel Applaus und einer stimmungsvollen Tango-Zugabe endete.


Erst Bach, dann Tango: Das Quartet New Generation im Jagdschloss Springe. Deppe

Hannoversche Allgemeine Zeitung, Deister-Anzeiger, 20.11.2007:

 

Gestaltung: Andreas Erbslöh