JAGDSCHLOSSKONZERT

Sonntag,
25. Mai 2008
19.30 Uhr



TRIO ARIOSO

Isabel von Bernstorff (Klavier), Ulrike Jakobs (Fagott), Antonia Lorenz (Klarinette)


Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2006

Antonia Lorenz ist seit 2001 Mitglied in der Jungen Deutschen Philharmonie und sammelte Orchestererfahrung im Philharmonischen Orchester Lübeck sowie bei den SWR Sinfonieorchestern Baden-Baden und Freiburg. U. a. studierte sie bei Sabine Meyer, George Peterson, Michael Riessler, Martin Spangenberg, Johannes Peitz und Hans Deinzer.
Seit 2002 nimmt sie regelmässig an den Stockhausen-Kursen in Kürten teil, wo sie unter der Regie von Suzanne Stephens und Karlheinz Stockhausen die Kompositionen »Der kleine Harlekin« und »Ypsilon« zur Aufführung brachte, für die sie 2005 den 1. Preis der Stockhausen-Kurse erhielt.

Ulrike Jakobs ist seit 2004 Fagottistin bei den Düsseldorfer Symphonikern. Zuvor war sie u. a. Mitglied im European Union Youth Orchestra und im Bundesjugendorchester und wurde vom Orchester des Bayrischen Rundfunks engagiert. Derzeit vervollständigt sie ihre Studien an der
Musikhochschule Köln bei Georg Klütsch. Sie ist mehrfache Bundespreisträgerin beim Wettbewerb »Jugend musiziert«, erhielt Stipendien der Jürgen-Ponto-Stiftung sowie der Deutschen Stiftung Musikleben und gewann 2003 den 1. Preis des Kölner Hochschulwettbewerbs.

Bereits während ihres Studiums an der Berlin Musikhochschule »Hanns Eisler« und an der Musikhochschule Frankfurt entwickelte Isabel von Bernstorff eine intensive Konzertkarriere und konzertierte mit einer Vielzahl von Solo- und Kammermusik-Auftritten im In- und Ausland.
Rundfunkmitschnitte entstanden für Deutschlandradio Kultur und SWR2. Zu Isabel von Bernstorffs musikalischen Mentoren gehören Rainer Hoffmann, Angelika Merkle, Herbert Seidel, Georg Sava, Karl-Heinz Kämmerling, Wolfram Rieger und das Vogler-Quartett.

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Schwungvoller Piazzolla als Zugabe
Kulturkreis-Konzert: „Trio Arioso" kombiniert Fagott, Klarinette und Klavier

Springe (rhü). Subtile Kammermusik im Jagdschloss: Das „Trio Arioso" begeisterte die Besucher des vom Kulturkreis Springe organisierten Jagdschlosskonzertes. Zu der Veranstaltung waren rund 70 Zuhörer erschienen.

Das hochkarätig besetzte „Trio Arioso", das bereits den Deutschen Musikwettbewerb 2006 gewann, hat sich für eine ungewöhnliche Instrumenten-Kombination entschieden. Die drei Solistinnen Ulrike Jakobs (Fagott), Antonia Lorenz (Klarinette) und Isabel von Bernstorff (Klavier) präsentieren dennoch ein harmonischen Zusammenspiel und bewiesen ihr großes Können.
Das Programm ermöglichte einen Überblick über die unterschiedlichen Facetten der Musik des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Hierzu ließ das Trio Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Camille Saint-Saens, Claude Debussy, Francis Poulenc und Michail Glinka im Jagdschloss erklingen. Mendelssohn Bartholdys „Konzertstück Nr. 2 d-moll op. 114" und Glinkas „Trio pathetique" wurden von allen drei Musikerinnen im gemeinsamen Zusammenspiel vorgetragen. Alle anderen Werke wurden in kleinerer Besetzung gespielt.

Besondere Begeisterung fand in der ersten Hälfte des Konzertes die vielseitige „Sonate für Fagott und Klavier G-Dur op. 168" von Saint-Saens. Jakobs und von Bernstorff beherrschten sowohl die ruhigen, als auch die aufregenden Töne und brachten dies mit atemberaubender - Sensibilität zum Ausdruck.


Das "Trio Arioso" (v.l.): Ukrike Jakobs, Isabel von Bernstorff und Antonia Lorenz. Foto: rhü

Für einen weiteren Höhepunkt des Konzertes sorgte das Trio mit der präzisen und bewegenden Darbietung von Glinkas „Trio pathetique". Einen grandiosen Abschluss boten die Musikerinnen mit einem schwungvollen Werk von Astor Piazzolla, das dem begeisterten Publikum als Zugabe vorgetragen wurde.

Das Jagdschlosskonzert war für das Trio bereits das 33. in dieser Saison, berichtete Karin Müller-Rothe, Vorsitzende des Springer Kulturkreises. Ulrike Jakobs spielt seit 2004 als Fagottistin bei den Düsseldorfer Symphonikern. Klarinettistin Antonia Lorenz ist seit 2001 Mitglied in der Jungen Deutschen Philharmonie. Isabel von Bernstorff arbeitete während ihres Musikstudiums in Berlin und Frankfurt an ihrer Konzertkarriere und konnte bereits zu der Zeit zahlreiche Auftritte verbuchen.

Neue Deister Zeitung, 27.5.2008:


Das Trio Arioso entführt im Kaisersaal des Jagdschlosses in entlegene Klanglandschaften und spielt seltene Kammermusik. Deppe

Trio malt plastische Stimmungsbilder
Die Konzertsaison des Kulturkreises geht mit ungewöhnlicher Kammermusik zu Ende

VON GERT DEPPE

SPRINGE. Nicht gerade in bester seelischer und körperlicher Verfassung befand sich Michail Glinka, als er 1932 in Mailand sein „Trio pathetique" für Klavier, Klarinette und Fagott komponierte. Den russischen Komponisten quälten diverse Gebrechen, und sein Gemütszustand ließ sich weder durch die Sonne noch die Lebensart Italiens aufhellen. Immerhin schuf Glinka eine bemerkenswert gehaltvolle Kammermusik, die beim Auftritt des Trios Arioso in Springe in besten Händen war.

Auf Einladung des Kulturkreises zeichneten Ulrike Jakobs (Fagott), Antonia Lorenz (Klarinette) und Isabel von Bernstorff (Klavier) vor rund 100 Zuhörern im Kaisersaal des Jagdschlosses Glinkas farbige Stimmungsbilder plastisch nach: Kantig-zerrissen, sehnend und auch voller Anmut in der Eröffnung, verspielt im Scherzo, dramatisch verdichtet im dritten Satz sowie mit prägnanter Wucht im wörtlich genommenen Allegro con spirito. Die jungen Musikerinnen beeindruckten mit organischem und nuancenreichem Zusammenspiel und meisterten die instrumentalen Herausforderungen scheinbar mühelos.

Mit getragenem Ernst und Noblesse gingen sie zu Beginn des letzten Konzertes der Saison das seelische Gegenstück zu Glinkas Vertonung an. Felix Mendelssohn Bartholdys „Konzertstück Nr. 2, d-moll" gefiel durch verschmitzte Leichtigkeit und elegante Bläserkonversation. Isabel von Bernstorff zeigte sich hier wie auch in Claude Debussys klangfarbiger „Premiere Rhapsodie pour clarinette et piano" und in der lautmalerischen „Sonate für Fagott und Klavier, G-Dur" von Camille Saint-Saens als flexible und umsichtige Begleiterin.

Ihr instrumentales und kammermusikalisches Können stellten Ulrike Jakobs und Antonia Lorenz in der „Sonata for Clarinet and Bassoon" von Francis Poulenc unter Beweis - keck und energetisch, verspielt und mit Tiefgang zugleich. In der Zugabe dann holte das Trio Arioso den „Frühling" Astor Piazzollas in den Kaisersaal und erhielt verdienten Applaus.

Hannoversche Allgemeine Zeitung, Deister-Anzeiger, 27.5.2008:

 

Gestaltung: Andreas Erbslöh