Beeindruckende Vorstellung: Das Arirang-Quintett konzertiert im
Kaisersaal des Springer Jagdschlosses (v.l.): Laura Weiß,
Jörg Schneider, Monika Schneider, Sebastian Schindler und
Steffen Dillner. Foto:
vob
Quintett trotzt
Besucherflaute und Krankheit
Erstklassiges
Kulturkreis-Konzert vor wenigen Zuschauern Programm kurzfristig
geändert
Springe
(vob). Viel Applaus ernteten die Musiker des Quintetts Arirang
für ihre Darbietung beim Jagdschlosskonzert. Die Bläsergruppe
hatte eine gelungene Mischung klassischer Werke mit nach Springe
gebracht und entließ nach eineinhalb Stunden musikalischer
Präsentation der Extraklasse ein restlos begeistertes Publikum
aus dem Kaisersaal.
Dabei
standen die Vorzeichen für das sonntägliche Konzert
alles andere als günstig: Der Konzertraum war nur zur Hälfte
mit Gästen gefüllt. Karin Müller-Rothe, Vorsitzende
des veranstaltenden Kulturkreises Springe, gelang es bei ihrer
Anmoderation nur schwerlich, ihre Enttäuschung über
das geringe Interesse am Konzert mit einem Lächeln zu überspielen.
Schließlich
hatten die Organisatoren und Protagonisten des Abends schon im
Vorfeld einen beachtlichen Dämpfer einstecken müssen:
Friedrich Haberstock, Flötist von Arirang musste
seinen Auftritt wegen einer schweren Erkrankung kurzfristig absagen.
Zum
Glück war es den Musikern aber gelungen, mit Querflötistin
Laura Weiß von der Thüringer Orchesterakademie der
Hochschule für Musik in Weimar einen renommierten und erstklassigen
Ersatz zu finden.
Der
Freischütz rückt
ins Programm
Das
angekündigte Programm wurde kurzerhand geändert, statt
mit Musik von Alexander von Zemlinsky, Henri Tomasi, und Carl
Nielsen warteten Jörg Schneider (Oboe), Steffen Dillner (Klarinette),
Sebastian Schindler (Horn), Monika Schneider (Fagott) und Gastmusikerin
Weiß mit Auszügen aus Carl Maria von Webers Freischütz
und Stücken von Astor Piazzolla und August Klughardt auf.
Von Mozart gab es statt dem ursprünglich vorgesehenen Andante
F-Dur KV 616 die Ouvertüre aus der Zauberflöte
in einer Bearbeitung von Joachim Linckelmann zu hören. Die
Zuhörer im Jagdschloss störte die unvorhergesehene Programmänderung
nicht zu beeindruckend war die Darbietung der kurzfristig
zusammengestellten Formation, die wie ein jahrelang eingespieltes
Team für höchsten musikalischen Genuss sorgte.
Am
Ende hatte Karin Müller-Rothe doch recht behalten, als sie
sich vor Konzertbeginn etwas verlegen ans Publikum richtete: Wer
heute zuhause geblieben ist, wird etwas Großartiges verpassen.
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