JAGDSCHLOSSKONZERT

Sonntag, 17. Mai 2009
19.30 Uhr
Jagdschloßkonzert



Arirang-Quintett

Laura Weiß, Flöte
Jörg Schneider, Oboe
Steffen Dillner, Klarinette
Sebastian Schindler, Horn
Monika Schneider, Fagott
...
... mit Werken von Werke von Mozart, Weber, Klughardt, Piazzolla, Agay

Arirang ist ein Gruppenlied, das in einfachen Melodien das Lebensgefühl und den Gemeinschaftssinn der Korenaer ausdrückt. Die Freude am gemeinsamen Musizieren brachte auch die BläserInnen dieses Quintetts nach einer Orchestertournee der Jungen Deutschen Philharmonie durch Nord- und Südkorea im Jahr 2002 zusammen. Seitdem gastierte das Quintett bei Festivals in Mecklenburg-Vorpommern, dem Rheingau Musikfestival, dem Bachfest Leipzig sowie in Norwegen und Mazedonien.

Auf Einladung des Goethe-Instituts kam es zu Konzertreisen nach Marokko, Chile, Bolivien, Uruguay, Pakistan und Jemen. Rundfunkproduktionen entstanden für den ORF, den Dänischen und den Norwegischen Rundfunk.

Inzwischen haben alle fünf MusikerInnen des Arirang-Quintetts feste Orchesterstellen, aber als Preisträger des Deutschen Musikrats 2008/09 gastieren sie auch gerne einmal auf dem Lande.

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Beeindruckende Vorstellung: Das Arirang-Quintett konzertiert im Kaisersaal des Springer Jagdschlosses (v.l.): Laura Weiß, Jörg Schneider, Monika Schneider, Sebastian Schindler und Steffen Dillner.
Foto: vob


Quintett trotzt
Besucherflaute und Krankheit
Erstklassiges Kulturkreis-Konzert vor wenigen Zuschauern Programm kurzfristig geändert

Springe (vob). Viel Applaus ernteten die Musiker des Quintetts „Arirang“ für ihre Darbietung beim Jagdschlosskonzert. Die Bläsergruppe hatte eine gelungene Mischung klassischer Werke mit nach Springe gebracht und entließ nach eineinhalb Stunden musikalischer Präsentation der Extraklasse ein restlos begeistertes Publikum aus dem Kaisersaal.

Dabei standen die Vorzeichen für das sonntägliche Konzert alles andere als günstig: Der Konzertraum war nur zur Hälfte mit Gästen gefüllt. Karin Müller-Rothe, Vorsitzende des veranstaltenden Kulturkreises Springe, gelang es bei ihrer Anmoderation nur schwerlich, ihre Enttäuschung über das geringe Interesse am Konzert mit einem Lächeln zu überspielen.

Schließlich hatten die Organisatoren und Protagonisten des Abends schon im Vorfeld einen beachtlichen Dämpfer einstecken müssen: Friedrich Haberstock, Flötist von „Arirang“ musste seinen Auftritt wegen einer schweren Erkrankung kurzfristig absagen.

Zum Glück war es den Musikern aber gelungen, mit Querflötistin Laura Weiß von der Thüringer Orchesterakademie der Hochschule für Musik in Weimar einen renommierten und erstklassigen Ersatz zu finden.

Der Freischütz rückt ins Programm

Das angekündigte Programm wurde kurzerhand geändert, statt mit Musik von Alexander von Zemlinsky, Henri Tomasi, und Carl Nielsen warteten Jörg Schneider (Oboe), Steffen Dillner (Klarinette), Sebastian Schindler (Horn), Monika Schneider (Fagott) und Gastmusikerin Weiß mit Auszügen aus Carl Maria von Webers „Freischütz“ und Stücken von Astor Piazzolla und August Klughardt auf. Von Mozart gab es statt dem ursprünglich vorgesehenen „Andante F-Dur KV 616“ die Ouvertüre aus der „Zauberflöte“ in einer Bearbeitung von Joachim Linckelmann zu hören. Die Zuhörer im Jagdschloss störte die unvorhergesehene Programmänderung nicht – zu beeindruckend war die Darbietung der kurzfristig zusammengestellten Formation, die wie ein jahrelang eingespieltes Team für höchsten musikalischen Genuss sorgte.

Am Ende hatte Karin Müller-Rothe doch recht behalten, als sie sich vor Konzertbeginn etwas verlegen ans Publikum richtete: „Wer heute zuhause geblieben ist, wird etwas Großartiges verpassen.“

Neue Deister Zeitung, 20.5.2009:




Das Arirang-Quintett beschließt im Jagdschloss Springe die Konzertsaison des Kulturkreises. Deppe


Musiker schwelgen in lyrischen Tönen

Das Arirang-Quintett überzeugt beim Kulturkreis Springe mit Kammermusik für Bläser
VON GERT DEPPE

SPRINGE. Manchmal kommt eben alles anders. Manchmal ist das aber gar nicht schlimm - so wie beim letzten Konzert der Saison des Kulturkreises Springe im Jagdschloss. Wegen der Erkrankung seines Flötisten musste das Arirang-Quintett kurzfristig umdisponieren und nicht nur Ersatz für Friedrich Haberstock finden, sondern auch noch ein völlig neues Programm zusammenstellen.

Laura Weiß erweckte im Kaisersaal allerdings in keinem Moment den Eindruck einer Ersatzspielerin. Ersatzgeschwächt schien eher die Fangemeinde des Kulturkreises: Nur 50 Zuhörer ließen sich von Jörg Schneider (Oboe), Steffen Dillner (Klarinette), Sebastian Schindler (Horn) und Monika Schneider (Fagott) vor der Pause in die Welt der konzertanten Oper entführen. Die Preisträger der Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler zeigten in der von Joachim Linckelmann bearbeiteten Ouvertüre zu Mozarts Zauberflöte eindrucksvoll, dass es einer sparsamen Besetzung keineswegs an spannungsreichen Momenten mangeln muss. Auch der Schnelldurchlauf durch Carl Maria von Webers Freischütz überzeugte mit Farbigkeit sowie einem großen Klangspektrum zwischen sinfonischem Gestus und kammermusikalischer Noblesse.

Zu einer kleinen Überraschung geriet die einzige Originalkomposition des Abends, August Klughardts Quintett C-Dur. Das Arirang-Quintett eröffnete die Komposition des 1901 gestorbenen Kapellmeisters lebendig und beschwingt, schwelgte geschmackvoll in lyrischen Tönen im Andante grazioso und spielte wie unter Star] strom im Finale Allegro molto vivace.

Allein die Bearbeitung von Astc Piazzollas ursprünglich für Gitarre und Flöte komponierter L‘Histore du Tango durch Ulf-Guido Schäfer konnte das Flair der originalen Klangsprache nicht vollkommen überzeugend transportieren. Da wiederum gelang den jungen Musikern in der Zugabe, der aufgekratzten Polka aus Denes Agays Five Easy dances, vortrefflich. Es gab viel Applaus für viel gute Musik.

Hannoversche Allgemeine Zeitung, Deister-Anzeiger, 19.5.2009:

Die Rheinpfalz vom 16.04.2008 schreibt unter der Überschrift "Pikanterie und Pfeffer":
"Was dem Tondichter Mozart recht war, darf unseren Ohren billig sein, dachte sich wohl das Bläser-Quintett und schlug das Publikum mit der Ouvertüre zur „Zauberflöte" vom ersten Takt an in Bann. Die fünf jungen Musiker entpuppten sich da schon als Unterhaltungskünstler auf hohem Niveau. Mit Elan verliehen sie diesem Klassiker funkelnden Feinschliff.
Beifall gebührte den Vertretern der jungen Generation, die hier mit außergewöhnlich anspruchsvollen Horn- und Fagott-Partien sowie schwerelos dahinfließenden Flötentönen, Klarinetten-Arabesken und Oboen-Kunststückchen die Herzen der Zuhörer im Sturm gewannen. Da zeigten selbst das normalerweise so schwerfällige Fagott und das Horn eine Flexibilität, wie sie sonst nur Streicher an den Tag legen. (...)

Carl Maria von Webers „Freischütz" führt mitten in die Naturliebe und Naturschwärmerei der deutschen Romantik. (...) Quirlig begannen sie, als befinde man sich in einem Bienenhaus. Bei dem Jägerchor „Durch die Wälder, durch die Auen" erklang ein weiches Horn, wie ferner Gesang im dunklen, grünen Wald hörte sich das Quintett an, doch nicht lange hielt diese Stimmung an. Im dumpfen Beben des Fagotts, im unheilvollen Raunen der Klarinette und Oboe erhoben sich drohende Gestalten, bis in der polyphonen Vernetzung aller Instrumente das höllische Heer vorüber tobte. Aber schon war es vorbei. Strahlend brach mit einem traumhaft schönen Adagio und blendend gebundenen Legato die Sonne durch das Gewölk. Exakt fließend waren die Übergänge von Instrument zu Instrument. Die Homogenität und Intonationsreinheit bis ins Pianissimo waren atemberaubend, die Dynamik bestechend, so dass es der Formation hervorragend gelang, die Spannung über die acht Stücke hinweg durchzuhalten.

(...) Dabei versicherten sich die Fünf rhythmischer Pikanterie und harmonischen Pfeffers und musizierten alles in allem mit gefälliger Eloquenz."

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Gestaltung: Andreas Erbslöh