JAGDSCHLOSSKONZERT

Sonntag, 8. November 2009, 19.30 Uhr

Faust Quartett

2. Preisträger des 53. Musikwettbewerbs der ARD 2004

Wojciech Garbowski, Violine
Cordula Frick, Violine
Ada Meinich, Viola
Birgit Böhme, Violoncello

Haydn, Wolf, Beethoven

Das preisgekrönte Faust Quartett wird für höchste Spielkultur, Bewusstsein für musikalische Prozesse und einen ausgeprägten Klangsinn von Presse und Publikum gefeiert. Es gastiert in renommierten Häusern wie der Musikhalle Hamburg, dem Konzerthaus Berlin, dem Gewandhaus Leipzig oder dem Concertgebouw Amsterdam. Tourneen führten es nach Südamerika und in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut durch mehrere Länder Afrikas. Auch auf Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musikfestival präsentierten sich die jungen Musiker.

1996 in Weimar gegründet, wurde das Faust Quartett u.a. von Eberhard Feltz, dem Alban Berg Quartett und dem Hagen Quartett ausgebildet. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen dokumentieren die Arbeit des Ensembles. Es zeichnet sich aber auch durch sein pädagogisches Engagement aus. Bei Besuchen in diversen Schulen und in Gesprächskonzerten gelingt es den jungen Musikern besonders gut, die Lebendigkeit der Musik und ihre Freude daran einem breiten Publikum zu vermitteln.

Mit „Faust" als Namenspatron nimmt das Quartett Bezug auf den Gründungsort Weimar und auf Goethe, der im Streichquartett „vier vernünftige Leute sich miteinander unterhalten" hörte. In diesem Sinne wird dieses Konzert ausgesprochen kommunikativ!

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Cordula Frick, Violine, studierte in der Soloklasse von Ulf Wallin (Cherubini-Quartett) in Berlin, zuvor bei Jost Witter und Igor Ozim in Weimar und Bern. Sie war Preisträgerin bei „Jugend musiziert“ und rundete ihre Studien durch Meisterkurse u.a. bei Wolfgang Marschner ab. Schon früh widmete sie sich regelmäßig der Kammermusik, verfolgte zunächst jedoch auch eine rege Orchestertätigkeit, u.a. im Bundesjugendorchester, Kontrast-Sinfonieorchester Bern, den Kammerorchestern Berlin und der Staatskapelle Weimar, mehrfach als Konzertmeisterin.

Als Gastspielerin wurde sie vom Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin eingeladen, wo sie eine Förderung durch ein „Ferenc-Friscay“ Stipendium erhielt. Sie ist derzeitig dem Netherlands Symphony Orchestra verbunden. Als Solistin gastierte sie u.a. bei den Jenaer Philharmonikern, dem Netherlands Symphony Orchestra sowie anläßlich der Wiedereröffnung des Berliner Reichstags in einer Live-Übertragung im Fernsehen (ARD) mit dem Kammerorchester „Belvedere“.

Sie ist Gründungsmitglied des Faust Quartetts und spielt eine Violine von Joachim Schade, Halle/Saale.

Ada Meinich (geb. 1980 in Oslo) ist eine einzigartige, engagierte Bratschistin. Ihr norwegischer Unternehmungsgeist hat Ada schon in jungen Jahren bewogen, nach Zentraleuropa zu reisen und die Wurzeln der klassischen Musik kennen zu lernen.

Ihren besonderen musikalischen Ausdruck hat sie durch Studien an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin und an der Universität „Mozarteum“ in Salzburg verfeinert. Ihre Professoren waren Tabea Zimmermann und Veronika Hagen.

Ada Meinich ist eine vielseitige Musikerin. Immer wieder sucht sie neue Ausdrucksmöglichkeiten ihres Instrumentes und führt gern Musik in außergewöhnlichen Rahmen auf oder in neuartigen Ensembles. Nach Studien mit Fernando Suarez Paz (der Geiger Astor Piazzollas) in Buenos Aires hat sie mit dem argentinischen Gitarristen Federico Diaz die Gruppe „Gritango“ gegründet.

Birgit Böhme, Violoncello, , studierte bei Wolfgang Boettcher in Berlin und zuvor bei Maria- Luise Ewald in Weimar. Sie war mehrfach 1.Preisträgerin beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und ergänzte ihre Studien durch Meisterkurse u.a. bei Gerhard Mantel, Heinrich Schiff und Boris Pergamenschikow. Als Gastspielerin wurde sie zum Ensemble Modern, Ensemble Oriol und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin eingeladen, gefördert durch ein „Ferenc Friscay“ Stipendium. Weitere Auszeichnungen waren ein Stipendium der Deutschen Bank sowie der „Carl Flesch“ Preis im Rahmen des „Internationalen Baden-Badener Musiksommers“.

Solistische Engagements führten sie zu Auftritten u.a. mit den Münchner Philharmonikern, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken und dem Netherlands Symphony Orchestra. Sie ist derzeitig Solocellistin verschiedener Kammerorchester wie Kammerphilharmonie Amadé und Deutsch-Niederländische Kammerphilharmonie.

Schwerpunktmäßig widmet sie sich jedoch schon früh der Kammermusik. Eine internationale Konzerttätigkeit mit Tourneen nach Afrika und Südamerika, Einladungen zu Sommerfestivals sowie eine Reihe von Rundfunkmitschnitten dokumentieren ihre Vielseitigkeit als Kammermusikerin in den unterschiedlichsten Besetzungen.

Sie ist Gründungsmitglied des Faust Quartetts und spielt ein Violoncello von Heinz Hammig, Dresden

Cordula Frick, Violine, studierte in der Soloklasse von Ulf Wallin (Cherubini-Quartett) in Berlin, zuvor bei Jost Witter und Igor Ozim in Weimar und Bern. Sie war Preisträgerin bei „Jugend musiziert“ und rundete ihre Studien durch Meisterkurse u.a. bei Wolfgang Marschner ab. Schon früh widmete sie sich regelmäßig der Kammermusik, verfolgte zunächst jedoch auch eine rege Orchestertätigkeit, u.a. im Bundesjugendorchester, Kontrast-Sinfonieorchester Bern, den Kammerorchestern Berlin und der Staatskapelle Weimar, mehrfach als Konzertmeisterin.

Als Gastspielerin wurde sie vom Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin eingeladen, wo sie eine Förderung durch ein „Ferenc-Friscay“ Stipendium erhielt. Sie ist derzeitig dem Netherlands Symphony Orchestra verbunden. Als Solistin gastierte sie u.a. bei den Jenaer Philharmonikern, dem Netherlands Symphony Orchestra sowie anläßlich der Wiedereröffnung des Berliner Reichstags in einer Live-Übertragung im Fernsehen (ARD) mit dem Kammerorchester „Belvedere“.

Sie ist Gründungsmitglied des Faust Quartetts und spielt eine Violine von Joachim Schade, Halle/Saale.


 

Kammermusiker beweisen Mut
Das Faust Streichqartett überzeugt das Publikum beim Jagdschlosskonzert des Kulturkreises Springe


Das Faust Streichquartett überzeugt im Kaisersaal des Jagdschlosses Springe das Publikum von seinem Können.
Deppe

So gut wie ausverkauft ist das jüngste Konzert des Kulturkreises Springe im Jagdschloss gewesen. Rund 120 Gäste wollten das renommierte Faust Streichquartett am Sonntag hören.

VON GERT DEPPE

SPRINGE. Oft kommt es nicht vor, dass das Kulturkreispublikum die Künstler mit Zugaberufen gleich dreimal auf die Bühne holt - und eine Zugabe bekommt. Dabei hätte das letzte Konzert 2009 auch problemlos nach dem triumphierenden Schlussakkord von Ludwig van Beethovens spätem „Streichquartett a-Moll Opus 132" enden können, denn eigentlich hatte das Faust Quartett alles gegeben. Und das war eine ganze Menge.

Mit knapp 120 Zuhörern war der Kaisersaal - wie auch das Heimspiel von Hannover 96 - nahezu ausverkauft. Anders als die Profifußballer bei ihrem Unentschieden gegen Hamburg aber ließen Wojciech Garbowski, Cordula Frick (Violinen), Ada Meinich (Viola) und Birgit Böhme (Violoncello) keine Zweifel aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Gewonnen hatte das Publikum, und auch das Faust Quartett konnte seinem Ruf alle Ehre machen.

Nach der stimmungsvollen, ebenso feinnervigen als auch zupackenden „Italienischen Serenade" Hugo Wolfs breiteten die Musiker im Reiterquartet a-Moll von Joseph Haydn eine beeindruckende Klangfarbenpalette von schalkhaft bis scharfkantig aus. Sie bewiesen mehr als einmal Mut, als sie die klanglichen und dynamischen Möglichkeiten bis zur Zerbrechlichkeit ausreizten und im abschließenden „Allegro con brio" die musikalischen Extreme ausloteten.

Dass es das große Einmaleins des Streichquartettspielens beherrscht, zeigte das Ensemble auch in Beethovens besagter Komposition. Mit viel Platz für Binnengestaltung kostete das Faust Quartett auch scheinbar Nebensächliches im Notentext aus. Es eröffnete das 1825 vollendete Opus energisch, verweilte im Molto adagio voller Anmut und beinahe zärtlich, um im rasanten Finale Allegro Appassionato spannend aber niemals überspannt zerklüftete Klanglandschaften zu modellieren.

Hannoversche Allgemeine Zeitung, Deister-Anzeiger, 10. November 2009:

Gefüllter Saal – einige Gäste monieren zu elitäre Atmosphäre
Jagdschlosskonzert hält Erwartungen stand / Musiker Volltreffer


Das Quartett: Wojciech Garbowski (Violine), Cordula Frick (Violine), Ada Meinich (Viola) und Birgit Böhme (Cello). Foto: vob

Springe (vob). Im voll besetzten Kaisersaal genossen die klassikbegeisterten Gäste das Jagdschlosskonzert mit dem „Faust Quartett“. Das junge Ensemble, Preisträger unter anderem des ARD-Musikwettbewerbs, spielte Werke von Joseph Haydn (1732-1809), Hugo Wolf (1860-1903) und Ludwig van Beethoven (1770-1827).

Der Abend stand unter dem Motto „Von ‚Papa Haydn zur Vollendung“. Die Musiker nahmen ihr Publikum mit auf eine Reise von der Erfindung des Streichquartett-Konzepts durch Haydn bis zu den Streichquartetten Beethovens, die mit ihrer musikalischen Ausgereiftheit den Maßstab für alle nachgeborenen Generationen von Komponisten bilden sollten.

Vorauseilender Ruf berechtigt

Das Faust-Quartett – Wojciech Garbowski (Violine), Cordula Frick (Violine), Ada Meinich (Viola) und Birgit Böhme (Cello) – hatte für das Jagdschlosskonzert Haydns Quartett g-moll Hob II/74 und Beethovens Quartett Nr. 15 a-moll op.132 ausgewählt. Die italienische Serenade G-Dur für Streicherquartett von Hugo Wolf gab ein Beispiel für eine jüngere Komposition. Die Musiker wurden dem ihnen vorauseilenden Ruf mehr als gerecht, erhielten für ihr Spiel tosenden Applaus und wurden nicht ohne Zugabe entlassen.

Das Engagement der vier Musiker hatte sich für die Veranstalter des Kulturkreises Springe als Volltreffer erwiesen. Lediglich eine Hand voll Plätze blieb aufgrund der Erkrankung einzelner Abonnenten unbesetzt. Bei allem Beifall für das musikalische der Jagdschlosskonzerte werden hier und da auch kritische Stimmen laut. Ein Gast: „Die Erläuterungen auf den Programmblättern richten sich nur an ein in Musiktheorie bewandertes Publikum. Die Anmerkungen werden vom Großteil der Besucher nicht verstanden“. Man solle durch verständliche Erläuterungen im Verlauf der Konzerte auch „einfachen Leuten“ die Klassik näher bringen. Eine weitere Zuhörerin sieht das ähnlich: „Die Musik, die hier geboten wird ist toll, aber das ganze Drumherum wirkt ein wenig elitär“, sagte sie.

Wenig junge Zuhörer

Manchmal wisse sie nicht, wann man klatschen dürfe und wann nicht und lasse es dann lieber ganz: „Die steife Atmosphäre ist vielleicht auch daran schuld, dass so wenig junge Leute kommen“, vermutete die 68-Jährige.

Neue Deister Zeitung, 11. November 2009:

 
 

Gestaltung: Andreas Erbslöh