JAGDSCHLOSSKONZERT


 


 

Sonntag, 21. März 2010
19.30 Uhr


Das Konzert der Extraklasse:
Klavierabend mit

Benjamin Grosvenor

Mit Werken von Kapustin, Liszt, Ravel und Chopin



Der im Jahr 1993 geborene Pianist Benjamin Grosvenor hat bereits bei EMI einen Exklusivvertrag. Als jüngster von fünf Brüdern erhielt er erstmals im Alter von sechs Jahren Klavierunterricht bei seiner Mutter. Bereits mit acht Jahren gewann er alle Wettbewerbe der nationalen Festivals seiner Altersstufe. Neben seinem normalen Schulunterricht wurde Benjamin dank eines besonderen Stipendiums an die Royal Academy of Music aufgenommen – eine sehr seltene Auszeichnung für einen Studenten seines Alters.

Heute tritt er bereits in den international renommierten Konzertsälen Großbritanniens auf. Dabei konzertierte er zusammen mit dem English Chamber Orchestra oder der Academy of St Martin in the Fields.

2006 gab er sein Debut mit dem Royal Philharmonic Orchestra London anlässlich des 60jährigen Bestehens der Vereinten Nationen und interpretierte Chopins Klavierkonzert Nr. 2.

„Es gibt eine Vielzahl musikalischer Ausnahmetalente. Doch ich habe noch keinen jungen Pianisten erlebt, der in diesem Alter solch ein ausgereiftes Spiel besitzt, das technische Fähigkeiten und die emotionale Seite vereint.“ (Geoffrey Norris, Classic reporter Wigmore Hall)

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Ausnahmepianist spielt im Kaisersaal
Benjamin Grosvenor, gastiert auf Einladung des Kulturkreises
VON GERT DEPPE

SPRINGE. Er ist gerade einmal 17 Jahre alt und hat bereits einen Exklusivvertrag beim renommierten Plattenlabel EMI. Als ob das nicht schon beeindruckend genug wäre, sind in Benjamin Grosvenors Lebenslauf noch manche andere Besonderheiten zu lesen. So konzertierte der britische Pianist als Teenager bereits in der legendären Carnegie Hall in New York sowie in der Londoner Royal Albert Hall.

Am Sonntag gibt Grosvenor ein Konzert in Springe. Auf Einladung des Kulturkreises spielt er im Jagdschloss. Ab 19.30 Uhr präsentiert der Shootingstar aus England ein ebenso anspruchsvolles wie kontrastreiches Programm. Zu hören sind zunächst drei Konzertetüden des 1937 geborenen ukrainischen Komponisten Nikolai Kapustin.

Mit Franz Liszt und Frederic Chopin hat sich Grosvenor dann noch zwei echte Salonlöwen ausgesucht. Liszts „Sonate h-Moll" gehört zu den bedeutendsten Klavierkompositionen der Romantik und stellt an den Pianisten allerhöchste Anforderungen. Etwas ruhiger, aber nicht minder hochkarätig lässt es Chopin, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, in seinen Nocturnes und Scherzi angehen, von denen ebenfalls einige auf dem Programm stehen.

Abgerundet wird der Abend mit der schillernden und an Klangfarben reichen Tondichtung „Gaspard de la Nuit" von Maurice Ravel. Auch der französische Komponist verlangt dabei seinem Interpreten hohes pianistisches Können sowie eine große musikalische Fantasie und Tiefe ab. Beides attestiert die internationale Musikkritik dem jungen britischen Ausnahmekünstler, der bereits in allen großen Konzertsälen seiner Heimat sowie in bedeutenden Musikzentren der Welt aufgetreten ist.

Karten zum Preis von 17, für Kulturkreis-Mitglieder 15 Euro sind im Vorverkauf in der Buchhandlung am Nordwall, Telefon (05041) 970080, in Springe sowie an der Abendkasse erhältlich. Der ermäßigte Eintritt kostet sechs Euro. Weitere Informationen zum Konzert gibt es im Internet unter www.kulturkreis.springe.de.

Hannoversche Allgemeine Zeitung, Deister-Anzeiger, 17. März 2010

 


Der junge britische Pianist Benjamin Grosvenor hinterlässt in seinem Konzert im Kaisersaal des Jagdschlosses einen nachhaltigen Eindruck. Deppe

17-jähriger Pianist beschert bezaubernde Momente
Benjamin Grosvenor beeindruckt beim Konzert des Kulturkreises
VON GERT DEPPE

SPRINGE. Allzu schnell werden heute in der glitzernden Medienwelt Stars produziert und in den Himmel gehoben. Dabei versinken die vermeintlichen Sternchen allzu oft genauso schnell in der Bedeutungslosigkeit, wie sie unvermittelt im Scheinwerferlicht standen.

Dabei gibt es ein untrügliches Gefühl für das Besondere - fernab von medialen Abziehbildern und einem aufgebauschten Kult um unzählige C- bis Z-Promis. Das fulminante Gastspiel von Benjamin Grosvenor beim Kulturkreis Springe jedenfalls hat ein derartiges Gefühl hinterlassen.

Der 17-jährige britische Pianist hat am Sonntagabend im Kaisersaal des Jagdschlosses Eindruck hinterlassen. Allerdings nicht mit einstudiertem Imponiergehabe oder eindrucksvollen Gesten. Rund 110 Zuhörer erlebten in diesem Kulturkreiskonzert musikalische Naturgewalten und einen Künstler, dessen Spiel mitunter ebenso ungestüm war wie seine Frisur.

Doch so verwegen und mutig Benjamin Grosvenor beispielsweise Maurice Ravels „Gaspard de la Nuit" auch anging, so suchte er in Ravels mitunter bizarren Klanglandschaften auch immer wieder entlegene Ruhezonen. Dabei offenbarte der junge Musiker poetisches Gespür und großen Empfindungsreichtum.

Grosvenor meisterte nicht nur diesen pianistischen Husarenritt. Auch in Franz Listzs Sonate h-Moll zeigte er sich immer wieder als Grenzgänger zwischen wild aufbrausender Extrovertiertheit und einer zuweilen sehr stillen, stets anrührenden und überaus fein nervigen Tiefsinnigkeit.

Bezaubernde Momente im echten Wortsinn bescherte Benjamin Grosvenor in den Nocturnes Fis-Dur und cis-Moll von Frederic Chopin: versponnen hier, geisterhaft und fast jenseitig dort. Das Scherzo cis-Moll gar geriet zu einem atemberaubenden Tastengalopp. Und dass dieser bemerkenswerte Pianist auch durch farbige Stilwelten tingeln kann, bewies er in drei virtuosen - hier angejazzten, dort an George Gershwin erinnernden - Konzertetüden Nikolai Kapustins. Sehr viel Applaus für einen sehr nachhaltigen Klavierabend im Kaisersaal.

Hannoversche Allgemeine Zeitung, Deister-Anzeiger, 23. März 2010

17-Jähriger beweist künstlerische Reife
Benjamin Grosvenor begeistert im Jagdschloss

Springe (si). Vom Kulturkreis als außergewöhnliches Nachwuchstalent am Klavier angekündigt, hielt Benjamin Grosvenor beim Gastspiel im Jagdschloss Wort. Der erst 17 Jahre alte englische Pianist brachte mit gewaltigen Klängen den Kaisersaal fast zum Beben, er beherrschte virtuos alle Tonlagen und erwies sich als bis zum Schluss hochkonzentriert.

Vor etwa 80 Besuchern wurde das faszinierende Klangerlebnis, das mit drei Konzertetüden von Nikolai Girschewitsch Kapustin begann, zu einem Abend voller Emotionen. Kapustin vereinigt in seinen Kompositionen verschiedene Einflüsse, indem er Jazzausdrücke in formelle klassische Strukturen gießt. Grosvenor interpretierte sie mit bewundernswerter Leichtigkeit, ließ sich dabei nicht im Geringsten aus der Ruhe bringen.

Die anschließende Klaviersonate in h-Moll von Franz Liszt gilt als eines der bedeutendsten und technisch anspruchsvollsten Klavierwerke der Romantik. Sie ist Robert Schumann gewidmet. Die Sätze des Werkes stellten an den jungen Pianisten hohe Anforderungen, die er auch hier bravourös bewältigte.

Im zweiten Teil des Abends widmete sich Grosvenor der träumerisch-schwermütigen Musik Frèdèric Chopins mit der Noturne in Fis-Dur, Scherzo in cis-moll und Nocturne in cis-moll. Die von ihm weiterentwickelte Werkgruppe weist einen harmonischen Gehalt sowie abwechslungsreichere Rhythmik auf. Melodien, die sich deutlich am Stil Rossinis wie auch Bellinis orientieren. Der junge Brite präsentierte sie mit viel Einfühlungsvermögen.

Mit dem dreiteiligen „Gaspard de la nuit“, einem impressionistischen Stück, das auf einer gleichnamigen Kurzprosa-Dichtung basiert und 1908 von Maurice Ravel komponiert wurde, verabschiedete sich der Ausnahmekünstler vom begeisterten Publikum. Das allerdings entließ Grosvenor erst nach langen Ovationen und einer Zugabe aus dem Werk von Franz Liszt.


Ein 17-jähriger Pianist, der aufhorchen lies: Benjamin Grosvenor.
Foto: si

Neue Deister Zeitung, 23. März 2010
 

Gestaltung: Andreas Erbslöh