JAGDSCHLOSSKONZERT
Sonntag, 30. Mai 2010
19.30 Uhr


Duo Riul

Sebastian Manz, Klarinette
1. Preis beim Internationalen ARD-Musikwettbewerb 2008

Martin Klett, Klavier
Bundessieger „Jugend musiziert" 2003 und 2005

Brahms, Lutoslawski, Bernstein, Yun und Carl Maria von Weber

Erst Anfang 2008 gründeten Sebastian Manz und Martin Klett ihr Duo Riul, und bereits im März desselben Jahres wurden sie mit dem Preis des Deutschen Musikwettbewerbs ausgezeichnet.

Sebastian Manz wurde in Hannover geboren. Nach den ersten zahlreichen Auszeichnungen bei „Jugend musiziert" studierte er bei Sabine Meyer in Lübeck und gewann zuletzt beim Internationalen ARD Musikwettbewerb 2008 den 1.Preis und Publikumspreis in der Kategorie Klarinette solo.

Martin Klett nahm 2006 als Jungstudent sein Klavierstudium bei Konrad Elser in Lübeck auf. Seit 2007 befindet er sich dort im Vollstudium. Schon einige Jahre vorher erhielt er auch Kompositionsunterricht und wurde mehrfach Preisträger des Wettbewerbs „Schüler komponieren". Bei „Jugend musiziert" wurde er 2003 und 2005 Bundessieger. Zuletzt wurde ihm im Jahr 2008 im Rahmen des Oberstdorfer Musiksommers der Dr. Konstanze Koepff-Roehrs Preis verliehen.

Der Name des Duos geht auf ein Werk von Isang Yun zurück, dessen koreanischer Titel „Riul" die Bedeutungen „Rhythmus, Gesetz, fließende melodische Linie" hat.

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Mehrfache Preisträger im Jagdschloss: Martin Klett (l.) und Sebastian Manz kommen am Sonntag zum Kulturkreiskonzert.


Rhythmus und Gesetz im Jagdschloss
Das „Duo Riul“ spielt beim Kulturkreiskonzert Werke von Brahms oder Bernstein

Springe. Zwei Preisträger – ein Auftritt: Unter diesem Motto könnte das Jagdschlosskonzert des Kulturkreises am Sonntag, 30. Mai, stehen. Denn ab 19 Uhr sind der Sieger des internationalen ARD-Musikwettbewerbs 2008 sowie der Bundessieger „Jugend musiziert“ 2003 und 2005 auf der Bühne. Oder anders gesagt: Das „Duo Riul“ kommt, mit Sebastian Manz an der Klarinette und Martin Klett am Klavier. Sie präsentieren Werke von Brahms, Lutoslawski, Bernstein, Yun und Carl Maria von Weber.

Das Duo Riul gründeten Manz und Klett vor zwei Jahren. Kurze Zeit später erhielten sie schon den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs in Bonn und wurden somit in die 53. Bundesauswahl der „Konzerte Junger Künstler“ aufgenommen. Außerdem gab es für das Duo ein Stipendium der „Deutschen Stiftung Musikleben“ und der „Marie-Luise-Imbusch-Stiftung“. Der Name des Duos entstammt dem Titel eines Werkes von Isang Yun, der die Bedeutung „Rhythmus, Gesetz, fließende melodische Linie“ hat.

Zu den Künstlern: Im September 2008 beendete der damals erst 22-jährige Sebastian Manz fulminant seine Wettbewerbskarriere. Beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD errang er nicht nur den seit 40 Jahren nicht mehr vergebenen ersten Preis, sondern auch den begehrten Publikumspreis. Für ihn folgten Auftritte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und anderen.

Martin Klett, 1987 als Sohn einer Musikerfamilie geboren, begann 2006 sein Studium an der Musikhochschule Lübeck. Bereits mit zehn und zwölf Jahren war er mehrfacher Preisträger des Bundeswettbewerbs Komponieren der „Jeunesse Musicale“ Deutschland. Als Pianist erhielt er seit 1998 zahlreiche nationale Auszeichnungen, darunter beim Bundeswettbewerb „Jugend Musiziert“ mehrere erste Preise.

— Karten für das Kulturkreis-Konzert kosten 17 Euro für Erwachsene, 15 Euro für Mitglieder und 6 Euro ermäßigt. Sie sind erhältlich an der Abendkasse oder im Vorverkauf bei der Buchhandlung am Nordwall, Tel. 05041 / 970080.

Neue Deister Zeitung,
27. Mai 2010

 

Duo Riul
geht keine Kompromisse ein

Sebastian Manz und Martin Klett beeindrucken beim Konzert des Kulturkreises Springe

VON GERT DEPPE

SPRINGE. Keine Kompromisse ist das Duo Riul bei seinem Gastspiel im Sonntagabend im Jagdschloss eingegangen. Auf Einladung des Kulturkreises Springe gaben Sebastian Manz (Klarinette) und Marin Klett (Klavier) ihre musikalische Visitenkarte ab. Und darauf stand nicht nur, dass der junge Klarinetist den renommierten ARD-Musikwettbewerb gewonnen hat. Sehr schnell wurde den etwa 100 Zuhörern klar, dass an diesem Abend mit keinen halben Sachen zu rechnen war.

Was sich in der ebenso geschmack- wie temperamentvoll vorgetragenen „Sonate Es-Dur, Opus 120/2" von Johannes Brahms bereits ankündigte, fand in Witold Lutoslawskis sechs Tanzpräludien seine konsequente Fortsetzung. Die beiden Musiker präsentierten sich auch in diesen kurzen Charakterstücken als Freunde der leisen Töne und pastellfarbenen Klänge, die sich gleichzeitig nicht davor scheuten, beherzt in die Vollen zu gehen.

Im abschließenden Allegro molto gar schien es vor dem Tanz etliche Gläser Wodka gegeben zu haben, denn zu hören waren nicht nur gute Laune, sondern in der Komposition angelegte Ausrutscher.

Dass Manz und Klett vor allem im rhythmisch vertrackten angejazzten dritten Satz von Leonard Bernsteins „Sonate" nicht aus der Kurve geflogen sind, zeugte von ihrer hervorragenden Kommunikationsfähigkeit. Auf diesem hohen Niveau wurde selbst extrem schwere Kost wie etwa die Komposition „Riul" des Japaners Isang Yun zu einem noch verdaulichen Hörerlebnis. Zwar forderte Yuns aufwühlendes Wechselspiel auf engstem Raum zwischen lyrischer Elegie und schrillem Aufbegehren dem Publikum sehr viel ab. Doch der kompromisslose Zugriff des Duo Riul hinterließ einen noch stärkeren Eindruck als das Werk des 1995 gestorbenen koreanischen Tondichters.

Fast schon trivial mutete nach diesem künstlerischen Parforceritt Carl Maria von Webers „Grand Duo Concertante Es Dur" an. Aber auch hier gelang es den beiden jungen Musikern, das Publikum vom reich gedeckten Klangbüfett üppig zu verwöhnen - von samtweicher Melodik bis hin zu scharfkantiger und ausgelassener Spielfreude im echten Wortsinn. Da hätten es so noch mehr als zwei Zugaben sein dürfen.

Hannoversche Allgemeine Zeitung, Deister-Anzeiger,
1. Juni 2010


Sebastian Manz (v.) und Martin Klett: hochklassiges Konzert im Jagdschloss Springe. Foto: wlz

Duo Riul begeistert im Jagdschloss
Konzertabend auf hohem Niveau – Zuhörer feiern Manz und Klett

Springe (wlz). Hohes Niveau beim gut besuchten Konzertabend des Kulturkreises: Das Duo Riul begeisterte im Jagdschlosskonzert und beendete den Auftritt erst nach zwei Zugaben. Die beiden Musiker Sebastian Manz (Klarinette) und Martin Klett (Klavier) bildeten den Abschluss der Jagdschlosskonzerte in dieser Saison.

Für den Konzertabend hatten sich Manz und Klett Werke von Brahms, Lutoslawski, Bernstein, Isang Yun und Carl Maria von Weber ausgewählt. Dabei ging es den Beiden darum, sich als echtes Duo zu präsentieren, ohne dass ein Instrument besondere Dominanz entwickelt. Brahms Sonate für Klavier und Klarinette bildete den Auftakt zu einem entspannten Konzertabend – gefolgt von Tanzpräludien des polnischen Komponisten Witold Lutoslawski, kleine Charakterstücke, die in einigen Konzerten auch als Zugaben eingesetzt werden. Viel Applaus erntete das Duo für Bernsteins Sonate aus dem Jahr 1942. Ein frühes Werk Bernsteins, das aber im zweiten Satz schon West-Side-Story-Anklänge hören ließ und im dritten Satz auch ein wenig jazzig wurde.

Nach der Pause ging es sehr anspruchsvoll weiter. Das Duo präsentierte sein Paradestück: „Riul“, das in den 1960er-Jahren entstand. Der Komponist Isang Yub versucht in seiner Arbeit koreanische Volksmusik mit westlicher Instrumentierung zu verbinden. „Riul“ ist ein atonales Stück und ein sehr komplexes Werk. Es bietet eine große musikalische Bandbreite mit teils furiosen, aggressiven Ausbrüchen. Nach fünfzehn Minuten war anhaltender Applaus der Lohn für eine bravouröse Leistung von Manz und Klett.

Als emotionalen Kontrast hörten die Besucher im Jagdschloss ein romantisches Werk. Carl Maria von Webers Musik bildete den Abschluss des Abends und bot den beiden Musikern noch ein Mal die Gelegenheit, ihr Talent zu offenbaren.

Sebastian Manz (1986 in Hannover geboren) erhielt seinen ersten Klarinettenunterricht mit sieben Jahren, und mit elf Jahren war er schon Jungstudent an der Musikhochschule Lübeck. Seine erste Tournee als Solist unternahm er als 13-Jähriger mit dem Orchester der Musikschule Hannover nach Polen.

Martin Klett (Jahrgang 1987) begann 2006 sein Studium an der Musikhochschule Lübeck. Parallel zu seiner Klavierausbildung war er Kompositionsschüler und wurde in diesem Zusammenhang bereits mit zehn Jahren Preisträger des Bundeswettbewerbs Komponieren der Jeunesse Musicale. Als Pianist erhielt er seit 1998 zahlreiche nationale Auszeichnungen.

— Nächste Veranstaltung des Kulturkreises Springe: Picknickkonzert auf der Jagdschlosswiese am 15. August.

Neue Deister Zeitung,
1. Juni 2010
 

Gestaltung: Andreas Erbslöh