JAGDSCHLOSSKONZERT

Sonntag, 25.8.2002,
19.30 Uhr

Boris Kusnezow
Klavier

Johannes Brahms: Sonate C-Dur op. 1

Modest Mussorgski: Bilder einer Ausstellung

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Boris Kusnezow wurde 1985 in Moskau geboren. Mit fünf Jahren begann dort seine Klavierausbildung, die auch nach dem Umzug seiner Familie nach Deutschland 1993 fortgesetzt wurde.

Seit 1998: Schüler von Frau Prof. Köhler.

1999: 2. Bundespreis bei Jugend musiziert im Fach Klavier- Solo.
2000: 1. Preis und Sonderpreis beim Mozartwettbewerb Hildesheim in der Kategorie Duo Klavier-Violine.
2001: 1. Preis Steinway-Wettbewerb Berlin


 
„Dann hat die Musik einen ganz bestimmten Nerv getroffen“

Springe (sw). Die neue Spielzeit beim Kulturkreis Springe begann im Jagdschloss mit einem Klavierkonzert der Meisterklasse. Boris Kusnezow, 1985 in Moskau geboren, gab vor drei Jahren sein Debütkonzert in Springe und ist daher für hiesige Musikfreunde kein Unbekannter.



Preisgekrönt: Boris Kusnezow spielt vor 100 Zuhörern. Foto:sw

Bereits mit fünf Jahren erhielt der heute 17-Jährige seinen ersten Klavierunterricht an der Gnessina-Musikschule. 1993 mit seinen Eltern nach Deutschland übergesiedelt, nahm er an zahlreichen Wettbewerben teil und gewann den zweiten Preis des Steinway-Wettbewerbes in Hamburg. Er erhielt ein Stipendium der Oscar und Vera Ritter Stiftung und unternahm Konzertreisen nach Norwegen, Polen und Litauen.

1998 zog es ihn nach Langenhagen, wo er seine Klavierausbildung bei Professor Heidi Köhler fortsetzte. Bereits ein Jahr später hatte er weitere Erfolge mit dem zweiten Bundespreis im Fach Klavier Solo und dem ersten Preis im Steinway-Wettbewerb Hamburg. Die rund 100 Gäste im Jagdschloss begrüßte Waldemar Wandel etwas scherzhaft: „Wir finden es ganz phantastisch, dass Sie uns den Vorzug vor Schröder und Stoiber gegeben haben“.

Mit der Sonate G-Dur Nr. 39 Hob. XVI von Josef Haydn (1732-1809) begann das Klavierkonzert. Gleich beim ersten Stück, in Allegro con brio, schaffte es der Pianist, sein Publikum zu begeistern. Es folgte die Sonate in Adagio (etwas langsamer und zum Träumen einladend) und Prestissimo (sehr schnell und temperamentvoll). Eine weitere Sonate C-Dur op.1 Nr. 1 des Komponisten Johannes Brahms (1833-1897) erklang in Allegro, Andante, Scherzo (heiterer bewegter Satz der Sonate) übergehend in das Finale: Allegro con fuoco.

Boris Kusnezow spielt nicht einfach seine Stücke, er lebt sie aus. Da passiert es schon mal, dass die Gedanken abschweifen und der Zuhörer in seiner Phantasie eine Ballerina im Schlosspark erblickt. „Dann hat die Musik beim Zuhörer einen ganz bestimmten Nerv getroffen“, bestätigt Professor Wandel. Ein Höhepunkt des Klavierkonzertes waren die „Bilder einer Ausstellung“ des kompositorischen Autodidakten Modest Mussorsky (1839-1881). Ein Original für Klavier, welches später von Maurice Ravel (1875-1937) für Orchester umgeschrieben wurde. Bilder und Skizzen eines Freundes inspirierten Mussorsky zu seiner Komposition. Der Betrachter befindet sich in der Ausstellung, und die Musik lässt in der Phantasie die Bilder lebendig werden. Boris Kusnezow sorgte so nicht nur für einen unvergesslichen Klavierabend, sondern begleitete seine Zuhörer auf eine durch Musik geschaffene Bilderausstellung.

Neue Deister Zeitung, 28.8.2002:

 

Gestaltung: Andreas Erbslöh